Programmpunkt:
Bevorzugung von Wohnungsbaugenossenschaften und Förderung des sozialen Wohnungsbaus
Was wir wollen
Früher waren Anteile von Wohnungsbaugenossenschaften etwas, das Eltern ihren Kindern zum Ende der Schulausbildung geschenkt haben, weil sie wie eine Garantie für die erste eigene Wohnung waren. In Hamburg heute eine Wohnungsbaugenossenschaft zu finden, die überhaupt noch Anteile verkauft und neue Mitglieder aufnimmt, ist mühsam bis unmöglich. Der schwerwiegendste Grund ist, dass durch Mangel an bezahlbarem Baugrund die Genossenschaften zu wenige neue Bauprojekte haben und deshalb der von ihnen verwaltete Wohnraum kaum wächst.
Das muss sich dringend ändern, und deshalb:
- 70 % der für Wohnungsbau geeigneten Bauplätze sollen zuerst etablierten Genossenschaften angeboten werden.
- Bevorzugung von Wohnungsbaugenossenschaften bei Ausschreibung städtischer Bauplätze in einem geschlossenen Bieterverfahren. Erst nachdem alle Genossenschaften den Bauplatz ablehnen oder innerhalb eines Jahres kein Projekt vorschlagen können, soll die Privatwirtschaft in einem zweiten Verfahren bieten dürfen.
- Für städtischen Baugrund soll gelten, dass etablierte Wohnungsbaugenossenschaften nicht mehr als den Verkehrswert zahlen müssen. Die Stadt soll sich nicht an Genossenschaftsgeld bereichern können.
- Alle Mietneubauten sollen mindestens 40 % der Wohnfläche für Sozialwohnungen vorsehen und umsetzen. Bei vorsätzlichen Verstößen soll es empfindliche Strafen geben. Im Gegenzug soll die Grundsteuer für die ersten 10 Jahre um den gleichen Prozentsatz gekürzt werden, welcher der sozialen Wohnfläche entspricht.
- Prüf- und Genehmigungsverfahren sollen für Bauprojekte mit mehr als 50 % Sozialbau-Wohnfläche bevorzugt behandelt und priorisiert werden.
Warum wir das wollen
Wir sind davon überzeugt, dass die massive Zunahme von Immobilienspekulation die Hauptursache der aktuellen, desaströsen Situation auf dem Wohnungsmarkt ist.
Nur Vermieter deren Hauptmotivation darin besteht, möglichst schnell möglichst viel Rendite mit einer Mietimmobilie zu erzielen, treiben die Mieten in derart astronomische Höhen, bzw. bauen ganz bewusst Luxuswohnungen, um die hohen Mieten irgendwie rechtfertigen zu können.
Hamburg soll nicht eine Stadt der Wohlhabenden werden, sondern eine Stadt für alle bleiben!
Wohnungsbaugenossenschaften sind in den meisten Fällen nicht nur nützlich für ihre Mitglieder durch erschwingliche Mieten, sondern auch weil sie Gemeinschaft und Nachbarschaft fördern. Sie setzen der Anonymität und der Vereinsamung etwas entgegen und sind auch aus diesem Grund würdig, von der Politik unterstütz zu werden.