Pressemitteilung
Ökologisch-Demokratische Partei fordert kostenlose Energieberatung für Haushalte mit niedrigem Einkommen
Energie ist inzwischen ein teures Gut geworden. Die Preise für Strom, Gas, Heizöl und Benzin/Diesel sind in den letzten Jahren stark angestiegen, und sie werden wohl auch in den nächsten Jahren weiter zulegen. Haushalte mit niedrigen Einkommen werden dadurch besonders stark belastet.
Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, die mehr oder weniger durch den einzelnen Verbraucher beeinflußt werden können. Unbestritten ist, daß das persönliche Verbrauchsverhalten in Privathaushalten einer der wichtigsten Faktoren beim Umgang mit Energie ist. Hier liegt ein recht großes Einsparpotential, das jedoch durch gezielte Beratung vor Ort in den Kommunen erst bewußt gemacht werden muß.
Jan Giesel, stellvertretender Landesvorsitzender der ödp Hamburg, erläutert: „Die ödp setzt sich für einen sinnvollen Umgang mit der Ressource Energie ein. Eine Möglichkeit, in dieser Fragestellung weiter zu kommen, ist der Einsatz von Energieberatern. Diese können in Gemeinschaftsprojekten von Kommunen und privaten Trägern oder auch durch private Träger im Auftrag der Kommune für einzelne Bürger beratend tätig werden und Schwachstellen offenlegen und beseitigen.“
Der Senat sollte deshalb Sondierungsgespräche mit möglichen Kooperationspartnern führen, mit denen die Stadt Hamburg zeitnah ein gemeinsames Projekt zur kostenlosen Energieberatung für Haushalte mit niedrigen Einkünften (ALG II) etablieren kann. In diesen Gesprächen soll ausdrücklich die Möglichkeit mit einbezogen werden, arbeitslose Leistungsempfänger nach dem Sozialgesetzbuch II nach einer entsprechenden Qualifizierungsmaßnahme als Energieberater innerhalb des angestrebten Projekts einzusetzen.
Dazu Giesel: „Die anhaltenden Energiepreissteigerungen belasten vor allem sozial Schwache überproportional hoch. Besonders ALG II-Empfänger werden im kommenden Winter kaum mehr ihre Heizkosten tragen können. Staatliche Bezuschussungen oder die Einführung von Sondertarifen für Haushalte mit niedrigen Einkünften können das Problem sicherlich mildern, sie packen es jedoch nicht an der Wurzel. Vielen Haushalten fehlen Kenntnisse über den richtigen und sparsamen Umgang mit Energie. Dieser spart aber nicht nur Geld, sondern vermindert auch CO2-Emissionen und trägt damit unmittelbar zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig kann mit dem Einsatz von Arbeitslosen als Energieberatern eine sinnvolle und zukunftsweisende Qualifizierungsmaßnahme für ALG II-Empfänger geschaffen werden.
Die Stadt Frankfurt am Main hat bereits gemeinsam mit der Caritas und der Rhein-Main Jobcenter GmbH ein ähnliches Projekt erfolgreich auf die Beine gestellt.“