Pressemitteilung
ödp Hamburg unterstützt das Volksbegehren gegen die Schulreform
Vom 28. Oktober bis zum 17. November 2009 können alle wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger darüber abstimmen, ob die sechsjährige Primarschule zum Schuljahr 2010/11 eingeführt werden oder ob es bei der vierjährigen Grundschule bleiben soll.
Sollte das Volksbegehren mehr als 61833 Unterstützungsunterschriften erhalten, kommt es im Frühjahr 2010 in Hamburg zu einem Volksentscheid über die geplante Schulreform.
Die Initiative „Wir wollen lernen“ setzt sich damit für den Erhalt des Elternwahlrechts und für den Erhalt der weiterführenden Schulen in ihrer bisherigen Form ein.
Die ödp Hamburg ruft zur Unterstützung dieses Volksbegehrens auf.
Der stellvertretende ödp-Landesvorsitzende Jan Giesel erläutert: „Die ödp Hamburg bekennt sich zu einem gegliederten Schulsystem aus Grundschule, Stadtteilschule und Gymnasium. Die Schulreform des Senats lehnen wir als Einstieg in die Abschaffung des gegliederten Schulsystems ab. Wir setzen uns für eine behutsame Weiterentwicklung des Schulsystems ein, glauben aber auch, daß die Reform zum falschen Zeitpunkt kommt. Die Gymnasien haben mit der Einführung der Profiloberstufe und der Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre bereits mit zwei Riesenbaustellen zu kämpfen. Die von oben verordnete Schulreform sollte deshalb bis auf weiteres zurückgestellt werden.“
Die ödp Hamburg hat dagegen ein eigenes bildungspolitisches Thesenpapier namens „Humboldt 2.1.“ vorgelegt. Langfristig setzen sich die Öko-Demokraten für ein längeres gemeinsames Lernen in einer sechsjährigen Grundschule ein. Das Elternwahlrecht nach der 6. Klasse sollte erhalten bleiben. Dazu Giesel: „Eine solche Reform steht aber erst am Ende eines gemeinsamen demokratischen Prozesses, an dem Behörde, Eltern, Lehrer und Schüler beteiligt werden sollten. Im Mittelpunkt dieser neuen Schule sollte das Ziel einer ganzheitlichen humanistischen Persönlichkeitsbildung junger Menschen stehen und kein verkürzter Ausbildungsbegriff, der sich an einem ökonomistischen Weltbild orientiert.“