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Pressemitteilung

Kita „Marienkäfer“ mit Lärmschutzwand eröffnet: ödp Wandsbek kritisiert Lärmemissionspolitik des Senats

Am 12.07.08 wurde die Kindertagesstätte “Marienkäfer” im Zikadenweg im Stadtteil Marienthal feierlich eröffnet und am 14.07.08 nahm sie ihren Betrieb am neuen Standort auf.

 

 

Das Landgericht Hamburg hatte zuvor im Jahre 2005 die Schließung der Kita am alten Standort in der Straße Nöppes zum Juli 2008 angeordnet, nachdem Anwohner die Marienkäferkinder wegen Lärmbelästigung verklagt hatten. Am neuen Standort im Zikadenweg musste als Bedingung für die Kita eine 60 Meter lange und zwei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. Außerdem wurden der Kita weitere Lärmschutzauflagen gemacht, welche etwa geschlossene Fenster und Ruhe am Wochenende betreffen, und es dürfen maximal 55 Kinder aufgenommen werden, da die Anwohner im Zikadenweg ebenfalls eine unzumutbare Lärmbelastung befürchteten.

 

Dazu erklärt David Perteck, Kreisvorsitzender ödp Wandsbek: “Anlässlich der Neueröffnung der Kita ‚Marienkäfer’ im Zikadenweg muss daran erinnert werden, dass die gerichtliche Vertreibung vom alten Standort und die Lärmschutzmauer mit den weiteren Auflagen einen himmelschreienden Skandal der Kinderfeindlichkeit bedeuten. Bei den damaligen Lärmmessungen, die für das Skandalurteil herangezogen wurden, konnte nicht einmal hinreichend zwischen dem Kita-Lärm und dem angrenzenden Straßenlärm unterschieden werden. Die Beweislast wurde einfach der Kita auferlegt.”

 

Die Kita hat das kleinere Übel in Form der Lärmschutzauflagen ihrem völligen Aus vorgezogen. Das frühere Urteil ist auf Grundlage des Bundesemissionsgesetzes gefällt worden. Die Hamburgische Bürgerschaft könnte jedoch mit einem Lärmemissionsgesetz dafür sorgen, dass Kinderlärm gegenüber Bau-, Verkehrs- und Industrielärm besser gestellt wird.

 

“Damit wären solche Vorgänge in Zukunft zu vermeiden”, führt Perteck weiter aus. “Die Geräusche von einem Kita-Gelände sind als Ausdruck altersgerechten Verhaltens hinzunehmen. Oder wollen die Verantwortlichen etwa sämtliche Kindergärten und Schulen sowie Spiel- und Sportplätze mit Lärmschutzwänden einmauern oder vielleicht aus den Wohngebieten in Industriegebiete umsiedeln? Kinderlachen oder -rufen ist schließlich kein Presslufthammerrattern, keine Hauptverkehrsstraße und kein vorbeirauschender Güterzug. Vor diesen Lärmbelastungen sollten die Anwohner und die Umwelt besser geschützt werden. Aber im Gegensatz zu Wirtschaft und Industrie haben Familien und Kinder beim schwarz-grünen Senat offenbar keine zahlungskräftige Lobby. Deshalb sind weitere Symbole der Kinderfeindlichkeit und ähnliche soziale Konflikte mit diesem Senat so gut wie vorprogrammiert.”

 

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